Party: Literatur: Leonor Quinteros Ochoa (Chile) - Exil und Heimat
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Date: 28.04.2017 20:00
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Leonor Quinteros Ochoa (Iquique, Chile)
"Zweimal Exil. Briefe und Erinnerungen aus dem chilenischen Exil"
Was das Exil für eine Biographie bedeuten kann, macht die chilenische Autorin Leonor Quinteros Ochoa an ihrem eigenen Beispiel eindringlich deutlich. Sie liest aus ihrem Buch "Zweimal Exil. Briefe und Erinnerungen aus dem chilenischen Exil." Ihr Vater, ein mit Bloch befreundeter Hochschullehrer, geriet während der Pinochet-Diktatur in Gefangenschaft. Bloch drängte auf dessen Freilassung und half der Familie bei der Übersiedlung nach Tübingen. Im Schwäbischen verbrachte Ochoa Kindheit und frühe Jugend, ehe sie nach Chile zurückkehrte. Bis heute sei es für sie schwer, einen bestimmten Ort als Heimat auszumachen, vielmehr schwebe sie im Unbestimmten – zwischen dem auch nach Jahrzehnten der Abwesenheit seltsam vertrauten Tübingen und dem chilenischen Iquique, wo sie mit ihrer Familie lebt. In den Schilderungen Ochoas werden die Brüche zwischen fremdem Zuhause und urvertrauter Fremder spürbar. Es wird erfahrbar, was Vertreibung und Exil bedeuten können und welche Wirkung das "Prinzip Hoffnung“ auf Menschen in Diktaturen hatte.
Das in Chile viel diskutierte Buch ist bereits übersetzt, sucht aber noch einen Verlag. Es beschreibt das authentische Schicksal eines Kindes, das sich als erwachsene Autorin schreibend vom Trauma der zerrissenen Heimat befreit.