Party: Manfred Maurenbrecher & Band

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Manfred Maurenbrecher & Band

Club: Livecv Lübeck Jazz & more

Upcoming: 3
Date: 08.03.2018 21:00
Address: Große Petersgrube 11, Lübeck, Germany | show on the map »

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Party: Manfred Maurenbrecher & Band

Es gibt neben Manfred Maurenbrecher niemanden, der so uneitel, so klug und so poetisch zugleich sein kann, der so genau beobachtet. Und das Allerschönste: Er kennt sie alle, diese langweiligen Posen des Sichnichtbekennenwollens, diese alberne Distanz zu allem, die der Turbokapitalismus gerne als cool verkauft. Maurenbrecher gibt da nichts drauf, er ist dicht dran. Er braucht sie nicht, die Macht der distanzierten Überlegenheit, er ist lieber mittendrin.


In den USA, wo ja bekanntlich nicht alles schlecht ist, wäre Manfred Maurenbrecher der kleine
Bruder von Randy Newman. Man würde seine Lieder in Hollywood-Produktionen über dekadente Neureiche in Beverly Hills einsetzen und man würde ihn bei Jay Leno befragen, weil der Mann nicht nur gebildet ist, sondern auch diese besondere Gabe hat, die Dinge unter ihrem skurrilen Aspekt zu betrachten. �

"Brennende Bote" war eins von diesen Liedern, das noch heute Gänsehaut macht. Ohne Versteck zu spielen hat Maurenbrecher den Schutzmantel der Kleinkunst übergeworfen, der ihn für gewisse Medien unsichtbar und unhörbar machte. Das hat ihn vor einigem bewahrt, leider auch vor manchem, das man ihm gewünscht hätte. Sich auf kleinen Bühnen öffentlich zu verstecken, das scheint sein Credo zu sein. Sei’s drum, die Lieder des Manfred Maurenbrecher haben größere Aufmerksamkeit verdient, auch wenn man sich an seine knarzige Stimme, den Sprechgesang und seine Direktheit mitunter erst gewöhnen muss. "Flüchtig" heißt sein neues Album - es geht um Flucht genauso, wie um die Flüchtigkeit der Welt. Die Sackgassen von Links und Rechts, keiner kann das dialektisch so in Songs verpacken wie Maurenbrecher. Und mit dem neuen Album kommt er am 2. Dezember auch zur MDR KULTUR-Studiosession.

Flüchtige Begegnungen mit der Welt
Manfred Maurenbrecher veröffentlicht am 6. Oktober mit "flüchtig" (Reptiphon / broken silence) ein Album über das Unterwegssein. Es geht von Land zu Land, quer durch die Jahrzehnte und durch
Gefühls - und Geisteswelten. Der Berliner Liedermacher lässt dabei seine Reisegeschichten
Aggregats- und Zeitzustände wechseln, verschmilzt die Neugier früherer Generationen mit Sehnsüchten von heute. Auch mit den Zwängen, die Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertreibt. Schmerzhafte Reisen. Kein Album, das früh morgens sein Handtuch auf die Liege vor dem All-Inclusive-Pool legt.
Manfred Maurenbrecher liebt es in Bewegung zu sein. Ob auf einem Spaziergang, dieser kleinen
Reise um den Block vor jedem seiner vielen Auftritte, als tourender Musiker, als Kind auf
Entdeckungsfahrt mit dem Roller durch Berlin oder als junger Mann mit Rucksack durch ferne Länder. Viele dieser Reisen finden sich in seinen Liedern wieder. Nicht von ungefähr tragen schon seine Kulthits aus den Achtzigern Titel wie „Avignon“, “Bingerbrück“ oder "Hafencafé". Erstmals ist nun ein ganzes Album über das Reisen entstanden, über die vielen flüchtigen Begegnungen mit der Welt, die das Unterwegssein mit sich bringt und wie sie uns und unsere Welt verändern. Flucht und Vertreibung verhandeln ihre Existenz ebenso wie das Schlendern und Flanieren. Nichts ist mehr sicher in Maurenbrechers Liedern, alles befindet sich im Umbruch.
Der zeitliche Bogen der Stücke reicht weit, manche kommen aus der Vergangenheit, andere rekonstruieren sie, eins spielt in einer geträumten Zukunft. Von Trinidad auf Kuba geht es zum Autoput, einer Landstraße mit Überholspur, quer durch das Jugoslawien der Siebziger Jahre ins damals blühende Afghanistan, 45 Jahre später retour aus den Flüchtlingslagern am Südrand der EU hoch in den reichen Norden. Mit der ersten Band von West-Berlin aus in einem alten Opel Kapitän ins Ruhrgebiet, durch die Augen des Folkmusikers Utah Phillips mit den Hobos im Güterzug durch die
USA. Reisen, freiwillig oder erzwungen, aus Not oder Übermut, lebensgefährlich und rettend. »Auch Reisen, bei denen man die eigenen vier Wände nicht verlässt«, interessieren Maurenbrecher, wie er in den Linernotes schreibt: »denn wenn man bleibt, wo man ist, erfährt man, wie weit weg auch das sein kann.«
Geblieben, und das in treuer Weise, ist Maurenbrecher auf jeden Fall bei seinen Mitmusikern. Die 13 Titel wurden mit der gleichen Band an den gleichen Orten in fast genau der gleichen Art und Weise aufgenommen wie die beiden Vorgängeralben "no go" und "Rotes Tuch“. Beide mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik geehrt, unter der Obhut seines Produzenten Andreas Albrecht, der die Band wieder erfolgreich unerwartetes Terrain entdecken ließ - hören Sie selbst!

»Wichtig ist nur, du bleibst flüchtig, einmal angekommen wirst du’s nicht mehr sein.« aus dem Titellied "flüchtig"

Die Presse zum Vorgängeralbum "Rotes Tuch"
»Geschichtenerzähler mit Soul und Berliner Blues« taz. Die Tageszeitung

»Es ist sein provokantestes (...) zeitgenauestes und zugleich zeitlosestes Album überhaupt«
MDR Figaro (heute: MDR Kulturradio)

»authentisch, unprätentiös und charmant in seiner
Ungewaschenheit«
Schall. Musikmagazin

»Von der Kunst, noch in den krassesten Kurven des Alltags die poetische Sehschärfe zu bewahren.« Nürnberger Zeitung | Feuilleton

»Lieder im klassisch schönsten Sinne« rbb radioeins | Live aus dem Admiralspalast

»...getränkt mit Gelassenheit und bildhaft aufgeladen mit ozeanischer Melancholie.« Tagesspiegel | Berlin Kultur

»...glänzendes neues Album«
Rolling Stone Magazin
"Rotes Tuch" gewann den Preis der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie Liedermacher.
Das Lied "Kiewer Runde" erhielt zudem den Liederpreis der Liederbestenliste